Das Krankheitsbild eines Burnouts ist in den Vereinigten Staaten in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bekannt geworden. Mit einer signifikanten Häufigkeit wurde es in den Heil- und Pflegeberufen gefunden. Ursache ist, dass sich die dort Beschäftigten nicht nur hohen körperlichen Belastungen aussetzen, sondern auch mit emotionalem Stress umgehen müssen. Nur die wenigsten Menschen schaffen es, die notwendige Distanz zu den Schicksalen der von ihnen Betreuten zu halten. Hinzu kommen die Auswirkungen der Dienstpläne. Pflegekräfte müssen häufig mit geteilten Diensten klarkommen, was vor allem dann der Fall ist, wenn sie im Bereich der ambulanten Pflege eingesetzt werden.
Die Diagnose Burnout wird zwar unter einigen Ärzten und Psychiatern als zu schnell gestellt angesehen. Doch die Bezeichnung als solche findet, ebenso wie die Therapie der damit einhergehenden Symptome, Anwendung bei immer mehr Patienten.
Ein Burnout schickt zahlreiche Signale voraus, die allerdings von einer Vielzahl der Betroffenen nicht wahrgenommen werden. Im Gegenteil, sie werden aktiv verdrängt, weil eines der Kennzeichen das Streben nach beruflicher Anerkennung ist. Um dieses Ziel zu erreichen, werden alle anderen Interessen und Notwendigkeiten hintenangestellt. Wenn ein Burnout und der damit verbundene komplette Zusammenbruch verhindert werden sollen, muss bereits in einer frühen Phase gegengesteuert werden.
Genau an dieser Stelle kommt das Burnout Coaching ins Spiel. Damit ist zuerst einmal eine grundlegende Analyse der Gesamtsituation verbunden. Die Ursachen der drohenden oder bereits begonnenen Überlastung werden gesucht und – so weit im Einzelfall möglich – nach und nach ausgeschaltet. Dabei spielt vor allem die Erhaltung der vorhandenen sozialen Kontakte eine entscheidende Rolle. Sie haben eine ausgleichende Wirkung und dienen gleichzeitig als „Sicherheitsnetz“, wenn in einer Depression Suizidgedanken aufkommen. Das Umfeld wird dabei einerseits zum aufmerksamen Beobachter und andererseits zum Ansprechpartner in Krisensituationen. Sie sollten darauf achten, dass sich der Betroffene so schnell wie möglich fachkundige Hilfe holt.