Entwicklung

Kinderarmut in Deutschland – die aktuelle Lage

“Den Kindern ein Vorbild!” ist eine alte Weisheit. Wie sehr diese Weisheit zutrifft, zeigen u.a. die Ergebnisse der UNICEF zur Lage der Kinder in Deutschland 2011/2012. Dass Kinder durch Vorbilder lernen, ist unbestritten. Das es Kindern schlecht geht, wenn es ihren Vorbildern schlecht geht, ist eine logische Folge.

Bandura: Lernen am Modell

Eltern sind die Vorbilder Ihrer Kinder. Die Kinder richten sich nach ihren Eltern aus, lernen Erfolg und Misserfolg so aus kurzer Distanz kennen und orientieren sich an den Erfahrungen ihrer Eltern. Eltern sind schlichtweg die wichtigsten Vorbilder, welche Kinder haben können. Daraus folgt aber auch, dass Kinder darunter leiden, wenn es ihren Eltern schlecht geht. Ganz konkret lässt sich anhand der aktuellen Ergebnisse dieser UNICEF Studie beweisen, dass das Wohlbefinden jener Kinder, deren Eltern am Arbeitsleben nicht teilhaben, eingeschränkt ist. Die Folgen von Arbeitslosigkeit machen sich also nicht nur auf einer rein materillen Ebene bemerkbar, sondern auch erheblich auf einer emotionalen Ebene. Entsprechend kann das Wohlbefinden eines Kindes nicht nur von einer guten Förderung in Schulen und Kindergärten abhängig gemacht werden.

Wohlbefinden beeinflusst schulische Leistungen

Wie weitreichend ein eingeschränktes Wohlbefinden von Kindern ist, zeigt sich, wenn man einen Blick in das Bildungssystem wirft. Trotz der steigenden Zahl schulischer Angebote, Unterstützungsmöglichkeiten und neuen, integrativen Formen des Unterrichts, ist ein enormer Einfluss auf die Schulleistungen eines Kindes erkennbar. In Bundesländern, welche über einen hohen Anteil von arbeitslosen Eltern verfügen, sind auch die schulischen Leistungen der Kinder spürbar schlechter. In Berlin ist der Anteil von Schulabbrechern ohne Abschluss etwa doppelt so hoch wie in Bayern. Das gleiche Bild ergibt sich bei der Jugendarbeitslosigkeit: Während in Bayern lediglich 4% aller Heranwachsenden ohne Beruf sind, sind es in Berlin 14,5 %.

Nicht nur Symptome gehören behandelt

Offensichtlich ist, dass den Ansätzen der Bildungspolitik konkrete Maßnahmen aus der Sozial- und Familienpolitik zur Seite gestellt werden müssen. Es reicht nicht, sich nur auf einen Bereich zu fokussieren. Wenn es um Kinder geht, dürfen die Eltern niemals vergessen werden. Gerade in problembelasteten Familien müssen die Eltern dort abgeholt werden, wo sie stehen und eine ebenso starke Unterstützung erfahren. Dann erst geht es auch den betroffenen Kindern gut.

Weiterführende Informationen, wie beispielsweise die AWD, den sozial benachteiligten Kindern Unterstützung auf ihrem Bildungsweg gibt, finden Sie hier

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