Als vor rund 50 Jahren die ersten Fernseher in die deutschen Wohnzimmer fanden, sah das TV-Programm noch ziemlich spärlich aus. Zudem war es nicht rund um die Uhr verfügbar, sondern begann meist morgens um 6.00 Uhr und endete abends mit der Nationalhymne. Erst nach und nach hat sich Vieles, das wir heute als alltäglich betrachten, entwickelt. Dazu gehört auch das Kinderfernsehen.
Anfängliches Kinderfernsehen der öffentlichen Rechtlichen
Aufgrund der Tatsache, dass zunächst lediglich ARD, ZDF und die dritten Programme die gesamte deutsche Fernsehlandschaft ausmachten, gehören sie auch automatisch zu den Mitbegründern des deutschen Kinderfernsehens. Nach der 1968er Bewegung fand auch in Sachen Erziehung ein Umdenken statt. Vor allem das Erlernen von neuen Sachen sollte mehr Spaß machen. Als eine der ersten Kindersendungen, die diese Ideale übermittelte, gilt “Die Sendung mit der Maus”. Seit 1971 wird diese regelmäßig im Vormittagsprogramm der ARD ausgestrahlt. Inhalte der Sendung sind Reportagen über die Herstellung verschiedener Gegenstände bis hin zu dem legendären Käpt‘n Blaubär, der 1991 zum ersten Mal in der Sendung ausgestrahlt wurde. Die Sendung erwies sich als großer Dauerbrenner in der deutschen Fernsehgeschichte und hat es letztendlich sogar in das Abendprogramm der ARD geschafft, in der mittlerweile mehrmals die Spieleshow “Frag doch mal die Maus …” ausgestrahlt wird. Ein weiteres Erfolgsformat vom ZDF ist Löwenzahn, welches seit 1981 auf Sendung ist. Bis 2006 erklärte darin Peter Lustig die Welt auf anschauliche Art und Weise. Seit 2006 wird diese Rolle von Guido Hammesfahr übernommen.
Vom Vormittagsprogramm zum Kinderkanal und SuperRTL
Jegliche Kindersendungen fanden zunächst ihren Platz im Vormittagsprogramm der Fernsehsender. Auch RTL, Sat. 1 und Kabel 1 senden seit ihrer Gründung Kinderfernsehen. Die heute bekannten Fernsehsender, die speziell auf Kinder ausgerichtet sind, sind erst in der Mitte der 1990er Jahre entstanden. SuperRTL wurde das erste Mal am 28. April 1995 ausgestrahlt und wird von der “RTL Group”, sowie der “Walt Disney Company” betrieben. Seit 1998 ist der Sender zudem Marktführer in der Gruppe der 3-13 Jährigen. Der Sender spezialisiert sich, aufgrund der Zusammenarbeit mit Walt Disney, insbesondere auf die Ausstrahlung von amerikanischen Kinderserien, die von dem Unternehmen produziert wurden. Zu den Klassikern gehören unter anderem die “Ducktales”, sowie “Disneys Große Pause” und “Goofy und Max”. Der Kinderkanal, welcher seit 1997 ausgestrahlt wird, und seit 2000 die Bezeichnung KI.KA trägt, übernahm zunächst gewissermaßen das Programm der ARD und des ZDFs, die den Sender ins Leben riefen. Nach und nach entwickelte der Sender eigene Programme.
Starke Entwicklung und große Auswahl
Oftmals wird dem heutigen Kinderprogramm nachgesagt, es würde zur Verdummung von Kindern führen. Jedoch hat sich das Fernsehen in den letzten Jahren nicht grundlos so entwickelt. Viele Sendungen werden in Zusammenarbeit mit Erziehern und Kinderpsychologen produziert. Als bestes Beispiel gilt hier unter anderem die Sesamstraße, die in Deutschland seit 1973 ausgestrahlt wird. Das pädagogische Ziel der Sendung ist, Kinder sowohl zum Nachdenken anzuregen, als auch ihnen als eine Art Vorschule zu fungieren, in der sie die ersten Zahlen und die ersten Buchstaben erlernen. Zwar gibt es auch fragwürdige Sendungen, doch diese gehen in der großen Anzahl eher unter.