Alle Eltern wollen für die Entwicklung ihrer Kinder nur das Beste. Doch was das im Einzelfall bedeutet, ist so individuell wie die Menschen selbst. Oftmals beeinflussen die Vorstellungen der Eltern über das Wohlbefinden ihrer Kinder die Lebenspläne ganzer Familien. Vorzüge, die zu Single-Zeiten noch die einzig richtige Art zu leben waren, geraten in Vergessenheit und werden an die Bedürfnisse der Kinder angepasst. Dabei gibt es immer wieder eine Frage. Wo ist eine Familie besser aufgehoben, auf dem Land oder in der Stadt?
Das traditionelle Landleben
Das traditionelle Landleben auf dem Dorf bietet für Kinder eine ideale Umgebung. Viele der vor einigen Jahrzehnten noch intensiv gelebten Werte und Normen sind auf dem Land noch präsent und bieten Kindern eine ideale Entwicklung in der Natur. Über die Felder zu rennen, schwimmen im Ententeich, auf Bäumen klettern, ungestört Kräfte messen und frei entfalten ist hier problemlos möglich. Häufig sind Kinder auf dem Land vergleichsweise selbstständig, da sie nicht ständig unter Beobachtung stehen. Sie helfen oft bei Aufgaben wie Gartenarbeiten, Hausarbeiten oder gar der Betreuung von älteren Familienangehörigen. Mit solchen Aufgaben werden sie bereits in jungen Jahren ganz alltäglich konfrontiert und wachsen auf diese Weise ganz anders auf als Kinder in der Stadt. Allerdings werden auch Kinder, die auf dem Dorf leben, größer und wollen die Welt entdecken. Den Kindern gleichwertige Möglichkeiten anzubieten die sie in der Stadt zur Verfügung hätten, erfordert meist einen hohen logistischen Aufwand, den nicht jede Familie betreiben kann.
Die Vielfältigkeit des Stadtlebens
Eine Großstadt scheint auf den ersten Blick etwas ungünstiger für Kinder zu sein. Hier können sie sich nicht so frei bewegen wie auf dem Land. Es gibt Straßen, die nur an Ampeln überquert werden dürfen. Spielplätze sind im Platzangebot oft stark begrenzt und beschränken sich auf Sandkasten und Rutsche. Doch als Ausgleich zu diesen Einschränkungen bietet eine Großstadt auch deutlich mehr Möglichkeiten. Hat das eigene Kind ausgeprägte Talente oder Interessen, so kann man diesen in der Stadt viel leichter nachgehen, als auf dem Dorf. Bei Problemen wie Krankheiten oder Entwicklungsstörungen ist die Hilfe in der Großstadt deutlich schneller zur Hand. Die Möglichkeiten ein Kind direkt und individuell zu fördern, sind hier immer gegeben. Große Musikschulen, Freizeitangebote und Sportvereine machen es möglich, dass kein Kind am Nachmittag allein sein muss.
Der goldene Mittelweg
Doch egal für welche Lebensgestaltung man sich entscheidet, man sollte immer eines beachten: Am wichtigsten für die Entwicklung der Kinder ist der Zusammenhalt in der Familie. Wer sich geliebt fühlt und mit seinen Ansprüchen und Gefühlen ernst genommen wird, kommt auch mit verschiedenen Lebensumständen zurecht. Egal, ob man mit dem Geschwisterkind über Felder rennt oder mit den Freunden am Nachmittag Geige spielt, wer seine Freizeit genießen darf, nutzt die Angebote und Möglichkeiten, die dem Kind gegeben sind. Und auch wenn die Art, wie man als Kind gelebt hat, den eigenen Lebensweg beeinflusst, der Lebensweg wird nur dann ein glücklicher sein, wenn man als Kind glücklich war.
